Die Geschöpfe des Westerwalds

Der Westerwald mit seinen verwunschenen Landschaften ist Schauplatz einer Vielzahl von Sagen, Mythen und Legenden. Oftmals weisen diese einen historischen Hintergrund auf, sei es die Besiedelung durch die Kelten oder die Schwedenkriege. Einige Sagen, beispielsweise über das Wirken des Teufels, zeugen von der tief ausgeprägten christlich-religiösen Weltanschauung und andere Geschichten wiederum lassen sich auf die Lebensumstände der damaligen Gesellschaftsschichten zurückführen. In nebligen Bachtälern, auf windigen Höhen und in dunklen Bergwerksstollen sollen noch heute geheimnisvolle Geschöpfe ihr Unwesen treiben. Mit ein bisschen Fantasie verwandeln sich Schemen in der Dämmerung in Fabelwesen wie den Tholm oder das Muhkalb. Wer aufmerksam liest, entdeckt Hinweise auf verborgene Schätze, wer unachtsam wandelt, den schnappt vielleicht das garstige Murkelmännchen … 
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alter Hodler

Vorkommen: Steinebach.

Wäller Original, Förster mit äußerster Treffsicherheit, der gerne Schabernack trieb

Bergmännlein

Vorkommen: Grube Neue Hoffnung bei Wilnsdorf; Höhle bei Oberisselbach.

Zwerg, der einem Bergmann zu Reichtum verhalf. Das Männlein ertrug jedoch kein Pfeifen und singen und als der Bergmann, angestachelt von seinen Kumpanen, übermütig wurde und laut pfiff, stampfte das Männlein auf den Boden uns ließ den Stollen über den Bergmännern einstürzen.

Bergwerksmönch

Vorkommen: Kurtscheid; Reckenthal.

Half Bergarbeitern, die nach Bodenschätzen gruben und zeigte diesen seinen verborgenen Goldschatz. Als die Menschen den Schatz stehlen wollten, ließ er den Stollen einstürzen. Spukt heute noch in verlassenen Stollen.

Beselicher Hase

Vorkommen: Ruine eines Klosters im Wald bei Beselich.

Unhold, der die Gestalt eines Hasen hat. Um Mitternacht hockt er auf einem Stein und leckt sich die blutige Pfote. Dann rast er dreimal wild um die Kapelle. Einst überfiel er das Kloster und verfolgte eine fliehende Nonne, der er den Fuß abschlug. Ein Blitz erschlug ihn daraufhin und seither ist er verflucht.

blecherner Jäger

Vorkommen: Asberg.

Jagt in Herbstnächte um die Höhen, war einst Förster im Dienst des Grafen. War hartherzig gegen Holzsammler und Wilderer, die er niederschoss oder hart bestrafte. Als Strafe kommt er nach seinem Tode nicht zu Ruh und muss als Jäger durch den Wald ziehen. Er trägt ein blechernes Gewand und einen blechernen Helm.

Boller Mosch

Vorkommen: Mehrbachtal, Asbach, um das Jahr 1750.

Spukgeist, der mit einem Knüppel an Bäume schlägt und Mosch, Mosch schreit. Entlarvt als schwachsinniger Bergmann, der in einer einsamen Waldhütte bei Mehren lebte. Wurde nach einer Mordtat in eine Heilanstalt verwiesen. Im Stollen geht er noch heute um als Sühne für seine Tat.

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dreibeiniger Hase

Vorkommen: Rehe.

Verwunschener Ritter, der für eine schlimme Tat büßen musste. Erscheint nächtlichen Wanderern, setzt sich ihnen auf den Rücken und zertrommelt ihnen den Schädel.

eiserner Mann

Vorkommen: Leiberg.

Nächtliches Ungetüm und wilder Geselle, wohnte einst auf Burg Ockenfels und erschlug im Zorn seinen Bruder. Dafür muss er nun büßen und findet keine Ruhe. Vielmehr muss er stetig hin und her reiten, kämpfend und streitend in einem Graben, der sich zwischen Ockenfels und Leiberg hinzieht.

Fahrhohnshas

Vorkommen: Im Fahrhon, zwischen Neustadt und Waldbreitbach.

Verfluchter Hase mit glühenden Augen. Eigentlich ein Wilderer, der dem Förster entkam, indem er ihn mit der Axt erschlug. Daraufhin floh er und fuhr in den Hasen, den er zuvor gefangen hatte. Seitdem irrt er als Strafe für sein Verbrechen ruhelos als Fahrhonshas umher.

Feuermann

Vorkommen: Siebengebirge.

Spukgestalt, ehemals ein reicher Rat des Kurfürsten von Köln. War so geizig, dass er Armen Leuten nichts abgab und daher nach seinem Tod keine Ruhe fand. Geht nun als Feuermann um und tut keinem Menschen etwas zu Leide.

Gangolf

Vorkommen: Meudt.

Ritter, der ins hl. Land gezogen war und in Jerusalem für einen Brunnen in Meudt betete. Als er zurück in die Heimat kam, sollte er mit seinem Pilgerstab in die Erde stechen und ein Quell entsprang. Dieser fließt bis heute in Meudt als Gangolfsborn.

Gespenst

Vorkommen: Dierdorfer Schlossspeicher.

Schwarze Gestalt mit langen Armen, poltert auf dem Dachboden.

Hehlemänncher

Vorkommen: Höhlen im Wied-Tal, besonders Hardt bei Datzeroth.

Scheues Zwergenvolk, besorgte die Arbeit für die Datzerother, während diese ruhten. Floh und verschwand, als eine Datzerotherin zu neugierig wurde und die Fleißigen überraschte.

Hehlgejßemännche

Vorkommen: Langenaubach.

Unterhalb von Langenaubach fließt ein kleines Wiesenwässerlein, die sogenannte Hehlgejße unter einer schmalen Straßenbrücke zum Aubach hin. Dort geht das Hehlgejßemännche um. Es springt dem allzu spät vom Felde Heimkehrenden plötzlich auf den Rücken und lässt sich nicht abschütteln, bevor der Uberfallene vor seinem Hause angelangt ist.

Heinzelmännchen (Guter Gast)

Vorkommen: Zwischen Rennerod und Waldmühlen; Wiedtal (Häubchen); Uckerath.

Kleine, hübsche Kerle, angezogen wie Prinzen. Verteilen Brot, Mehl und Geld an arme, fleißige Leute. Bestrafen Trinker und freche Mädchen mit Streichen. Können sich unsichtbar machen. Beschenken Brautpaare mit Ringen aus purem Gold, die bei Streit oder Untreue rostig werden und verschwinden. Verrichteten schwere Arbeiten für die Menschen, bis diese undankbar wurden.

Hexen

Vorkommen: Wienau; Flammersfeld.

Unsichtbar, fahren durch Schlüssellöcher und ersticken Säuglinge. Schöpfen ihre Weisheit aus dem sechsten und siebten Buch Moses, die rückwärts gelesen werden mussten. Verhexten Kühe, sodass sie blutige Milch geben. Nur gegen Holunder sind sie machtlos und ihr Zauber verliert die Wirkung. Verwandeln sich mit Vorliebe in schwarze Katzen. Blaue Schwefelflammen auf ihrer Türschwelle sind ein Zeichen für Teufelsbesuch.

Holl (Frau Holle)

Die Holl befiehlt, 12 Spulen bis um 12 Uhr desselben Abends vollzuspinnen; widrigenfalls dreht sie einem den Hals um. Donnerstag vor Weihnachten ist der Holle-Abend, und viele alten Frauen hüten sich, an diesem Tag zu spinnen.

Hötzelstier

Wesen mit langen Krallen, Eselskopf, Schweineschnüß, scharfen Zähnen und groß wie ein Kalb. Überfällt Mädchen, die abends alleine ausgehen, beißt ihnen die Zöpfe ab, reißt ihnen das Haar vom Kopf und frisst die Haare mit der Kopfhaut.

Irrlicht

Vorkommen: Sumpf bei Elkenroth; Weitefeld.

Leitet Wanderer entweder in die Irre oder geleitet sie sicher heim. Oftmals verwünschte Jungfrau.

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kopflose Reiter

Vorkommen: Bildches Eich.

Anholtsche Reiter aus dem 30-jährigen Krieg. Entführten Montabäurer Jungfrauen, wurden verfolgt und überwältigt. Seither spuken sie hier.

Leichenseher

Vorkommen: Flammersfeld.

Leute, die den Tod vorraussahen und mit Hexen und Teufel im Bunde standen.

Lohweibchen

Vorkommen: Loh (bei Kreuzung Sessenhausen – Marienrachdorf); Brückrachdorf (Wald); Steinebacher Burg.

Oben ein schönes Mädchen mit langem, flatterndem Haar und tiefen dunklen Augen. Unten aber gleicht sie einem Hasen. Gespenst, das nächtlichen Wanderern auf den Rücken springt. Überfällt Menschen und entführt sie in seine Burg.

Jungfrau, die nachts auf ihrer Kutsche zwischen Steinebach und Isenburg hin un her fuhr und alle Leute, die ihr in die Quere kamen, verprügelte. Noch heute sieht man den Kutschgraben, den ihre Fahrten hinterließen.

Michel

Vorkommen: Kreuz zwischen Montabaur und Eschelbach.

Säufer, der dem Jesusbild am Kreuz die Finger abschlug, weil an dieser Stelle über einen Stein gestolpert war. Daraufhin befiel ihn eine lange Krankheit und im Brüderhaus zu Montabaur faulten ihm alle Finger und Zehen ab.

Muhkalb

Vorkommen: Wienauer Berg; Limburg.

Geist, der sich Menschengestalt geben konnte, überfällt als wildes Tier nächtliche Zecher und verprügelt diese. Schwarzer Stier mit langen Hörnern, Augen glänzen wie Feuer.

Murkelmännchen

Vorkommen: Eschelbach.

Spukfigur mit feurigem Atem, die sich zur Geisterstunde Herumtreibern auf den Rücken legt und sie festhält. Dabei sind dumpfes Poltern, Klirren und schreckliche Schreie zu hören.

Nixe

Vorkommen: Zwischen Brückrachdorf, Marienhausen und Herschbach in der Schladenbach; Ehrlichs-Weiher.

Wohnt im Wasser, schön wie eine Königin, singt und spielt Harfe nachts am Uferrand, ist den Menschen nicht wohlgesonnen und entführt diese zuweil.

Nonne

Vorkommen: Montabaur.

Wurde überlistet und öffnete Feinden den Weg in die Stadt, ist seitdem verflucht und spukt noch heute am Fuße des Schlossbergs.

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Petermännchen

Vorkommen: Westerburg.

Gottloser Ritter Peter, einst Burgbesitzer, der seine Seele dem Teufel verschrieb und einen unauffindbaren Schatz versteckte.

Pfaffen

Vorkommen: Pfaffenmahl bei Bach.

Kleine, niedliche Männlein mit grauen Gewändern und spitzen Hütchen. Graben nach Gold und Silber.

Postillion

Vorkommen: Wirzenborn.

Kutscher, der das Marienbild der Bildches Eich entwendete. Ein riesengroßer, schrecklich anzusehender Mann mit donnerähnlicher Stimme zwang ihn, es zurückzubringen.

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Räuber Hackemer

Vorkommen: Augst; Straße Montabaur – Arzbach; Fachbachtal (Meerkatz).

Überfällt Menschen in Verkleidung. Verschenkt Geld an arme Leute und beklaut Geizhälse.

Riesen

Vorkommen: Beuelstein im Wald zwischen Oberdreis und Roßbach; Heunstein bei Dillenburg.

Der Stein ist ein verzauberter Riese, der früher eine Burg auf dem Hügel hatte, von der er Raubzüge gegen die Menschen unternahm und ihnen das Vieh von der Weide und Jungfrauen stahl. Auf Bitten der armen Leute verfluchte ihn der hl. Martinus zu Stein.

Riesentochter

Vorkommen: Trödelsteine bei Burbach.

Strahlend wie eine Sonne, Gesicht so lieblich wie die Heckenrosen an den Sträuchern, Augen, so funkelnd wie Sterne, und Lippen, so rot wie Kirschen. Ein Zwerg verliebte sich in sie und flüsterte ihr Liebesschwüre ins Ohr, wenn sie schlief. Als sie ihn eines Tages entdeckte, fand sie ihn nett und nun besuchte er sie immer wieder. Aber schließlich wurder er ihr lästig und warf Basaltfindlinge auf die Zwergenwohnungen. Seither heißen diese Steine Trödelsteine.

Ritter im Beilstein

Vorkommen: Beilstein bei Wahlrod.

Auf der Steinplatte wurden einst Wodan Opfer gebracht und Thing gehalten. Auf diesem Stein thronte der König des Stammes. Als das Christentum Einzug hielt, flüchtete er in das innere des Steins. Dort sitzt er noch heute tief unten in einer gewaltigen Felsenhöhle und schläft. Auf einem Steintisch lehnt er sein Haupt mit dem langen, silberweißen Bart. Um ihn herum liegen seine Mannen, scharren die Rosse. In der Matthäusnacht von zwölf bis ein Uhr ist der Stein für kurze Zeit geöffnet.

scheele Elß zu Meinborn

Vorkommen: Meinborn

Hexe, die 1644 wegen Gemeinschaft mit dem Satan, Mord und Vergiftung verurteilt wurde.

Schinderhannes

Vorkommen: Rennerod; Glückseiche/Gelackseiche/Grenzeiche zwischen Dierdorf und Rüscheid.

Räuber, überfällt Menschen in Verkleidung und stiehlt Pferde von Pfarrern

Schlossweibchen

Vorkommen: ehemaliges Schloss des Grafen Wied-Runkel im Dierdorfer Park nah des Weihers.

Ehemalige Burgmannstochter, schön und lieblich, aber auch ebenso hochmütig und hartherzig, verlor den Verstand nach dem von ihr verschuldeten Tod Ihres Bräutigams und spukt seitdem nachts im Schlossgarten.

Schrattenholz

Vorkommen: Birlinghoven

Mann, der mit Wünschelruten Schätze finden konnte.

Stoppelkalb

Vorkommen: Dillenburg.

Ungetüm, das auf den Rücken springt und mit zwei haarige Beinen Nacken und Hals umschlingt. Laut blökend klammert es sich fest. Missgeschöpf mit glühenden Augen, dass sich zeigt, wenn der Wind über die Stoppeln weht. Gelegentlich verwandelt es sich in riesengroße Mannesgestalt, gekleidet wie ein Bergmann.

Taborein

Vorkommen: Montabaur.

König, der 244 vChr seinen Wohnsitz auf dem Schlossberg hatte, nach ihm wurde die Stadt benannt.

Teufel

Vorkommen: Sodenbachtal zwischen Niederhonnefeld und Hümmerich.

Wollte eine Treppe aus Stein bauen, auf der er des Himmels Zelte erstürmen und Gott von seinem Thron stürzen konnte, Gott zerstörte die Treppe doch seitdem heißt der „Stangenroder Hangenstein” Teufelstreppe.

Tholm

Überfällt Mädchen, die abends alleine ausgehen und saugt ihnen das Blut aus den Adern.

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Wechselbalg

Vorkommen: Niederdresselndorf

Die wilden Weiber raubten einst einen Säugling und tauschten ihn gegen eine Wechselbalg aus, haarig und ungestalt. Ein Zauberkünstler wusste, dass man auf die Schwelle der Stube Salz streuen musst, damit die Weiber das Kind wieder austauschten. Man durfte den Balg allerdings weder anhauchen noch berühren. Am nächsten Morgen fand die Mutter dann ihr Kind wieder gesund in der Wiege liegen.

Welleweechterscher

Vorkommen: Hardtsmauer, unweit der Wied, im Ehlscheider Wald.

Wichtelmännchen, halfen einem adeligen Herrn mit den schweren Arbeiten auf dem Hof, zum Dank erhielten sie Sauerteig, mit dem sie eigenes Brot backen konnten.

Werwölfe

Vorkommen: Uhrturm in Dierdorf; Wienau; Uckerath.

Mensch, der im Dienste des Teufels steht, wir durch ein Zauberhemd in ein wildes Tier verwandelt. Besitzt die Gier eines Wolfes und trägt graues Fell. Reißt Schafe und Rinder, schlägt Hirsche und Rehe und liefert das Fleisch er den Hexen. Verwandelt sich zurück, sobald er mit einem Kreuz in Berührung kommt.

wilder Jäger

Vorkommen: Eitelborn, Geiersberg, Langenhardt, Fockenbachtal, Teufelsstein, Eimerstall, lange Hardt im Wiedbachtal.

Verwünschter Förster mit 5 Dachshunden. Sehen können ihn nur Frommsonntagskinder. Gestalt mit grauen Gesicht und ohne Füße. Bestraft Menschen, die unerlaubt Holz sammeln, in dem er sich auf ihr Bündel setzt und es untragbar macht.

Ritter Konrad von der Neuerburg, der in der Walpurgisnacht auf einem Pferdegerippe durch die Lüfte saust. Schrecklich aussehende Gestalt, nur aus Knochen bestehend, mit tiefliegenden Augenhöhlen, aus denen Feuer glüht. Begleitet von seinem wilden Heer: unförmliche Riesen, ehemalige Heidenseelen, Unholde ohne Köpfe auf feuerschnaubenden Rossen, einer großen Eule, riesigen schwarzen Hunden und einer Schar winziger Zwerge, die mit wildem Johorufen das wilde Heer zur größten Eile antreiben. Entführt nächtliche Wanderer.

Kann unschädlich gemacht werden, wenn man eine schwarze Katze und eine Hand voll Salz mitnimmt.

wilder Mann

Vorkommen: Langenmaß (Wald zwischen Rengsdorf und Hardert)

Spukt in der Geisterstunde im Wald, kann mithilfe eines Frosches, den man in einer Papiertüte bei sich trägt, unschädlich gemacht werden.

wilder Ritter

Vorkommen: Seeweiher zwischen Dreifelden und Freilingen

Grausamer Ritter, der Wagenzüge überfiel und beraubte und Gefangene im Verlies verschmoren ließ. Lud eine wilde Bande zu einem Fest in seine Burg und als sie im immer wilder und gotteslästerlicher wurden, überrollten die Wogen des Sees die Burg und verschlangen sie. Alle hundert Jahre steigt das Schloss für eine Stunde wieder aus den Fluten. Bei klarem Wasser kann man es auf dem Seegrund sehen.

Wildweibchen

Vorkommen: Wildweiberhaus am Malberg; Langenaubach

Helfen guten Menschen, gewähren Verfolgten Obdach. Verschenken Säcke voll Gold, das sich in Ziegenmist verwandelt, sofern man neugierig in den Sack schaut, bevor man zuhause ist. Die Menschen verloren ihre Gunst, als sie undankbar wurden und zu neugierig. Wurden sie zornig, so konnten sie auch recht gefährlich werden. Manchmal raubten sie auch Kinder.

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Zauberwirtin

Vorkommen: Gasthaus zwischen Unkel und Honnef

Wirtin, die Zechprellern beim Abschied ein Wunschtüchlein, das den Schiffern stärkeren Wind schenken sollte, wenn man die Knoten löst. Knüpften die Schiffer den ersten Knoten auf, trieb ihr Segelboot munter vorwärts. Lösten sie auch den zweiten Knoten, jagte ein kräftiger Sturm das Schiff. Die Neugierde trieb sie dazu, auch noch den dritten Knoten zu öffnen. Da erhob sich ein gewaltiger Orkan, das Boot kenterte. Das war die Rache der Zauberwirtin.

Zwerge

Vorkommen: Aubachtal, Anhausen, Küppel bei Hilgert, Ohlenberg, Seitenstein

Erledigten die Arbeit für die Dorfbewohner, heilten Kranke mithilfe von Kräutern. Wurden durch gierige Menschen vertrieben, denen ihre Gaben nicht genug waren und die in ihre Behausungen eindrangen um Gold zu stehlen.

Rauchten tönerne Mutzpfeifen mit heilsamen Kräutern, die sie hundert Jahre alt werden ließen, die Hilgerter erlernten von ihnen die Pfeifenmacherkunst, vertrieben die Zwerge jedoch mit Undankbarkeit.

Zwergenkönigin

Vorkommen: Burg Langenau

Eines Nachts erhielt die Burgherrin Frau Marioth Besuch von einer Zwergenfrau, die sie bat, ihrer Königin bei der Niederkunft zu helfen. Als sie dies getan hatte, wurde Frau Marioth mit einem Zauberring beschenkt, der sie zu einem Ort führte, an dem ein Schatz verborgen lag. Solange dieser Ring im Besitz der Marioths blieb, waren sie mit Reichtum gesegnet. Als die Kinder jedoch den Ring nach dem Tod ihrer Eltern in drei Teile teilten, versiegte der Reichtum.